Hybrid-Konferenz Vision Ideensammlung für hybride Veranstaltungen

Aufgrund der Corona Pandemie werden viele Konferenzen, wie auch die JavaLand 2021, noch nicht wieder gewohnt stattfinden können. Deshalb machen wir uns Gedanken, wie eine hybride Veranstaltung (Vor-Ort-Durchführung mit Remote-Anteil) aussehen und vor allem für alle Beteiligten attraktiv sein könnte. Darüber wollen wir hier berichten und freuen uns über Feedback. Diskussionen bitte über den #javaland Channel des JVM-German Slack Workspace (hier kostenlos registrieren).

Erste Ideen

Warum fahren wir eigentlich zu Konferenzen? Ja, wir wollen natürlich etwas Neues lernen. Aber mal ehrlich, dass könnte man auch zu Hause mit einem Buch, Tutorials oder Videos bewerkstelligen. Aber da ist ja noch der soziale Aspekt. Für viele von uns ist der Antrieb für den Besuch einer Konferenz der Austausch mit Gleichgesinnten. Nun stellt sich die Frage, wie sich dieser Austausch und die Interaktion mit Menschen in die virtuelle Welt übertragen lässt.

Hallway-Konversationen

Wer kennt ihn nicht, den innoffiziellen Hallway Track. Er steht in keiner Programmübersicht, trotzdem wird er am stärksten besucht. Man steht in der Schlange zum Mittagessen und tauscht sich dabei mit seinem Nachbarn über die neuesten Trends der Branche aus. Oder man trifft alte Bekannte wieder, also so ähnlich wie beim Klassentreffen. Oder man kommt bei den abendlichen Round Tables mit anderen Teilnehmern und Sprechern oder bei der Expo Reception mit den Ausstellern ins Gespräch und tauscht sich angereget über die Herzensthemen oder die aktuellen Herausforderung im Beruf aus.

Aber genau das fehlt bei einer virtuellen Konferenz. Da sitzt ja jeder allein zu Hause oder im Büro und sieht höchstens den Moderator und den Sprecher im Online-Meeting. Der Mehrwert gegenüber Vorträgen auf Youtube und Co. geht dann gegen Null. Darum schlagen wir vor, virtuelle Räume bereitzustellen, z. B. über eine Videoplattform. Da kann man jederzeit hineinwechseln und mit anderen Anwesenden ins Gespräch kommen. Auch für die Sprecher und Aussteller ist das eine Möglichkeit, mit dem normalen Teilnehmer in Kontakt zu kommen. Es sollten sich so also auch noch offene Fragen zu einem vergangenen Vortrag oder spannenden Produkten bzw. Dienstleistungen klären lassen. Als Grundvoraussetzung müssen dazu möglichst viele ihre Kamera und natürlich das Mikro aktiviert haben. Bei einer echten Konferenz kann man ja schließlich auch nicht im Tarnumhang herumlaufen. Ein Moderator wäre hilfreich, um die Anwesenden zu animieren, ggf. eine Umfrage zu starten oder einfach eine Diskussion ins Rollen zu bringen. Um etwas näher an die Wirklichkeit zu kommen, könnte man sogar in virtuellen Welten herumspazieren und sich buchstäblich über den Weg laufen. Eine Spezialform für den Adrenalin-Kick zwischendurch wäre das sogenannte Chat-Roulette bzw. Chat-Speed-Dating. Da erklärt man sich bereit, sich mit einer möglicherweise unbekannten Person für ein paar Minuten alleine “einzusperren” und so zur Kontaktaufnahme “zu zwingen”. Die Zeit ist begrenzt, man muss sich später auch nicht wiedersehen. Aber möglicherweise entstehen so auch neue “virtuelle” Freundschaften. Sozusagen Elite-Konferenz-Buddy … Natürlich soll und kann niemand gegen seinen Willen zu diesen Begegnungen gezwungen werden. Vielmehr muss man es als ein Angebot verstehen. Wer lieber nur zuschauen und bei Gesprächen aus der zweiten Reihe zuhören möchte, ist natürlich genauso willkommen.

Lokale Communities einbeziehen

Eine weitere Möglichkeit für mehr Konversation zwischen den Teilnehmer wäre zum Beispiel parallel zur JavaLand oder anderen Konferenzen lokale JUG-Treffen zu organisieren. Insbesondere wenn man davon ausgeht, dass sich vor Ort bei der Konferenz einfach nur ein kleinerer Teil treffen kann. Dazu kommt man in seiner oder einer nahe gelegenen Stadt mit Gleichgesinnten zusammen. So kann man dann doch bei der Konferenz dabei sein, ohne allein zu Hause sitzen zu müssen. Bei Cola, Bier oder Mate-Tee kann man dann gemeinsam Vorträge über eine Leinwand verfolgen und anschließend darüber diskutieren.

Gespräche mit den Sprechern

Ebenfalls ein wichtiger Aspekt bei einer Konferenz ist der direkte Kontakt zu den Experten - den Sprechern. Nach dem Vortrag geht man einfach vor, um offene Fragen zu stellen, Problemstellungen aus dem Projektalltag zu diskutieren oder einfach mal Kontakt zu dem Sprecher aufzunehmen. Bei vielen der bisherigen virtuellen Konferenzen kommt dieser Aspekt viel zu kurz. Auch hier kann man virtuelle Räume nach den Vorträgen zur Verfügung stellen bzw. den Vortragsraum einfach länger geöffnet lassen. Oder man ermöglicht die spätere Kontaktaufnahme über eine virtuelle Speaker-Corner, wo man die Sprecher zu bestimmten Zeiten antreffen kann.

Was sind Eure Ideen zu diesem Thema? Euer Feedback interessiert uns sehr. Beteiligt Euch doch einfach an den Diskussionen in unserem Slack-Channel.

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